EUROPA IN SZENE

CORIOLANUS

William Shakespeare

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»Ich kann nicht das Demutskleid anziehen, entblößt vor dem Volk auftreten und um meiner Wunden willen um Beifall buhlen.«

Gezeigt wird die Geburtsstunde des Populismus, die den Fall des letzten, auf gleichermaßen spektakuläre wie fatale Weise unbeugsamen Soldaten bedingt. Coriolanus ist ein Kind des Krieges, vollkommen seiner Sache verschrieben: der kriegerischen Herrschaft des römischen Adels. Seine Umwelt aber ist dabei, in eine Zeit überzutreten, in der das Lob der Taten mehr Prestige hat als die Taten selbst. Die „Plebs“ hat längst erkannt, dass politische Macht die Not länger lindern kann als eine Handvoll Korn, und übt sich in der Kunst der Intrige. Dabei gerät der anfechtbare Titelheld in das Spannungsfeld zwischen Krieg, der Frieden stiften soll, und einer neuen Zeit, die andere, blutfreie – oder wie Coriolanus sagen würde: blutlose – Kriegsformen übt.

Shakespeare überlässt dem Publikum die schwierige Aufgabe, die Wahl der Mittel jeweils gerechtfertigt oder fatal, ehren- oder grauenvoll, listig oder feige einzuschätzen. Das Stück war immer schon eine starke Herausforderung – und ist es in Zeiten schwindender Gewissheiten mehr denn je.

Azelia Opak studierte Regie am Max Reinhardt Seminar sowie Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Sie inszenierte bereits Stücke von A. Strindberg und T. Bernhard. Zuletzt wurde ihr Operndebüt Jorinde im Rahmen des Wien Modern Festivals 2021 gezeigt.

MEDIENECHO:

«Azelia Opak gelingt in Wr. Neustadt eine packende, straffe Inszenierung von William Shakespeares Spätwerk. […] Das Ensemble spielt mit der Sprache beinahe mühelos. Fast jeder hat die Gelegenheit, sich direkt an das Publikum zu wenden, als wäre es das Volk, dessen Stimme man gewinnen will. […] Fazit: Sechs Charakterköpfe beleben und erhellen eine der dunkelsten Shakespeare-Tragödien.»  (Die Presse)

«Man müsse „dem Volk einblasen“, dass Coriolanus es hasse, erklären die Tribunen. Der erklärt ihnen, sie seien „gewählt aus Notdurft“, man werde sie beizeiten schon wieder „abspülen“. Mit derart zugespitzten Formulierungen punktet die Fassung von William Shakespeares Römertragödie „Coriolanus“. […] Weniger der aktuelle Krieg spiegelt sich hier, mehr die Realpolitik, wie wir sie in Österreich kürzlich erlebten.» (Wiener Zeitung)

«Lukas Haas überzeugt in der Titelrolle ebenso wie Judith Richter als seine anfangs vom Ehrgeiz, dann von Sorge zerfressenen Mutter. Das Bühnenbild besticht mit seiner Einfachheit und Veränderbarkeit. Fazit: Trotz des „sperrigen“ Themas ein gelungener Abend.» (NÖN)

«Am Anfang des Festivals stand eine grandiose Inszenierung von Shakespeare’s „Cariolanus“. Opak inszeniert geschickt und richtet unterschwellig Fragen an das Publikum, versteht es meisterhaft, den Figuren Shakespear’s neue Konturen zu geben und das Stück somit mit allen Attributen einer Inszenierung mit top-aktueller Bedeutung zu adeln. Hervorragende Darsteller, wie Lukas Haas, Judith Richter, Philipp Dornauer, Paul Hüttinger, Jens Ole Schmieder und Uwe Reichwaldt, (der Regisseur der kommenden Aufführung „Totentanz“) leben ihre Rollen mit Leidenschaft und schaffen mit Fingerspitzengefühl, auch Shakespear’schen Witz subtil einzubringen.» (Bezirksblatt Wiener Neustadt)

Alle Medienberichte

SCHAUSPIEL:

Philipp Dornauer
Lukas Haas
Paul Hüttinger
Uwe Reichwaldt
Judith Richter
Jens Ole Schmieder

TEAM:

Regie: Azelia Opak

Musik: Boglarka Bako, Marie Schmidt
Musikbearbeitung: Barbara Maria Neu, Derya Satir
Bühne: Felix Huber
Kostüme: Noémi Borcsányi-Andits
Licht: Lukas Kaltenbäck

Regieassistenz: Derya Satir
Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer

Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.

PREMIERE:

Mi 14. September 2022 (19:30)*

VORSTELLUNGEN:

Do 15.9. (19:30); So 18.9. (15:00);
Sa 24.9. (19:30);
Do 29.9. (19:30)*, So 2.10. (15:00);
Sa 8.10. (19:30);
Do 13.10. (19:30)*, So 16.10. (15:00)

* Einführungsgespräche finden am 14.9., 29.9. und 13.10. jeweils um 18:30 Uhr statt.

DAUER:

1 Stunde 40 Minuten, keine Pause

SPIELORT:

Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27
2700 Wiener Neustadt

TICKETPREISE:

Kategorie A: € 45
Kategorie B: € 38
U25-Ticket: € 10 (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.

Alle Preisangaben inkl. USt.

PROGRAMMHEFT

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