Schauspiel: ein Wortwiege-Fundstück

Alles gerettet

Helmut Qualtinger & Carl Merz / Wortwiege

Spielort

KASEMATTEN - Sala Media

Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27, 2700 Wiener Neustadt

Termine

Premiere:
Mi 5. März 2025 | 19:30 *

Di 11. März 2025 | 19.30
Do 13. März 2025 | 19.30 *
So 16. März 2025 | 15.30
Mi 19. März 2025 | 19:30
Sa 22. Mär 2025 | 19:30 *
Di 25. März 2025 | 19:30
Do 27. März 2025 | 19:30
So 30. März 2025 |15:30

* Stückeinführung: Um 19:00 Uhr, jeweils eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung.

Dauer

ca. 2 Stunden, inkl. 1 Pause

Preise

Normalpreis: € 45,- (Kat 1) | € 38,- (Kat 2)
U25-Ticket: € 10,-

Weitere Ermäßigungen siehe hier

Tragisch, existenzkomisch, erhellend, aktuell: Die Wortwiege bringt das verdrängte Meisterwerk des legendären Autorenduos über den Ringtheaterbrand und den darauf folgenden spektakulären Prozess auf die Bühne.

„Mir haben jeden Abend dasselbe g´macht. Und immer hat der Herrgott seine Hand überm Theater g´halten. Das hat ja ka Mensch wissen können, daß er grad uns Wiener amal im Stich lasst.“

Am 8.12. 1881 ereignet sich einer der größten Unglücksfälle der Monarchie: Der Ringtheaterbrand kostet offiziell 400, inoffiziell wesentlich mehr Menschen das Leben. 1882 steht „ganz Wien“ vor Gericht, als Angeklagter oder Zeugin. Ein berührendes, menschliches Welttheater entsteht, das von der Billeteuse bis zum Theaterdirektor, vom Erzherzog bis zum Feuerwehrmann versucht, Ursachen zu finden, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Funkelnde Dialoge und Kabinettstücke der Charakterzeichnung bietet das Stück ebenso wie die verzweifelte Suche nach Wahrheit und Recht auf Erden – und in Österreich…

1963 wird das Prozessdrama „Alles gerettet“ von Carl Merz und Helmut Qualtinger als TV-Spiel im ORF gesendet. Dann verschwindet der geniale Text, der 40% originales Prozessmaterial und tiefe Einsichten über die menschliche Natur enthält. Tragisch, existenzkomisch, erhellend: Es ist der Theaterpranke des Autorenduos zu verdanken, dass aus einer Gerichtsverhandlung ein abgründiges Spektakel entsteht. Das Schwerste erhält schwebende Leichtigkeit: der reale Prozess poetisch überhöht als „Wiener jüngstes Gericht“.

„Dieses Stück ist die Anatomie einer Katastrophe. Es wurde geschrieben, um etwas aufzuzeigen. Der Protagonist ist die Katastrophe, und die handelnden Figuren zeigen eine Verhaltensweise, die nur möglich geworden ist, weil subalterne und mediokre Existenzen plötzlich mit dem Ungewöhnlichen konfrontiert wurden. Alles würde sich wahrscheinlich wieder so zutragen, wenn das Unglück sich heute ereignen würde.“ (Aus dem Vorwort zum Fernsehspiel von Oscar Fritz Schuh)

Trailer

Bilder