EUROPA IN SZENE

REDEN!

Eine Theaterserie erlesener Rhetorik, est. 2016

Staffel 3

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»Eines der ersten Opfer unseres so seltsam eingemauerten Zeitalters der Meinungsfreiheit ist die Bedeutung. Denn wenn das Interesse an Wahrheit abnimmt und durch die jeweils bevorzugten Versionen der Realität ersetzt wird, dann schwinden im selben Maße auch Sinn und Bedeutung von Sprache.«
Ayad Akhtar

Historische und zeitgenössische rhetorische Paradestücke

In der Theaterserie REDEN!, die im Herbst 2022 erstmals mit großem Erfolg in Wiener Neustadt gezeigt wurde, performen Schauspieler:innen bedeutende historische und zeitgenössische Reden entlang des Spielplanmottos. Theatermacherin Anna Maria Krassnigg und ihre Gesprächsgäste analysieren die rhetorischen Werke und ihre aktuelle Relevanz.

Reden, die Geschichte machen oder die Öffentlichkeit bewegen, sind fast immer großes Theater. Ihre Argumentation ist dramatisch und deshalb potenziell überzeugend. Um diese performative Wirkung zu erforschen, die manchmal den Ausschlag gibt, ist niemand besser geeignet als Schauspieler:innen. Durch Einfühlung machen sie deutlich, was die Redner:innen aus ihrem Material machen, wie sie es organisieren und sich anverwandeln. Dazu kommt, dass die Berichterstattung auch die bedeutendsten und folgenreichsten Reden nur in einigen Kernsätzen an uns überliefert. Das Publikum, das nicht eigens mühevoll nachforscht, erfährt nie den Wortlaut oder auch nur die logische Stringenz dieser Reden. So gesehen schließt das Format REDEN! eine bizarre Informationslücke und untersucht einen vernachlässigten theatralischen Aspekt der Öffentlichkeit gleichsam von Innen. Politisches Theater als Aufforderung zum Weiterdenken.

Sehen Sie hier auch unsere REDEN!-Episoden 2022.

STAFFEL 3:

Folge 1, Fr 3.3. (19:30)

„REDEN! – Frei DENKEN“

  • Friedrich Schiller: „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“, 26. Mai 1789, Jena
  • Václav Havel: „Neujahrsrede 1990“, 1. Jänner 1990, Tschechoslowakei (Rundfunk, TV)
  • Olga Flor: „Kipppunkte – Festrede zur 150-Jahr-Feier der Boku“, 24. Mai 2022, Wien
  • Gast: Olga Flor (Schriftstellerin)

Schauspiel: Horst Schily, Isabella Wolf

Folge 2, Sa 11.3. (19:30)

„REDEN! – Frei ENTSCHEIDEN“

  • Jesus von Nazareth: „Bergpredigt“
  • David Foster Wallace: „Das hier ist Wasser“, 21. Mai 2005, Kenyon College, Ohio
  • Gast: Elisabeth von Samsonow (Philosophin, Bildende Künstlerin)

Schauspiel: Martin Schwanda, Isabella Wolf

Folge 3, Do 16.3. (19:30)

„REDEN! – Frei SPRECHEN“

  • Ayad Akhtar: „Ein Klima digitaler Einschüchterung – Festrede auf dem ersten Kongress des PEN Berlin“, 2. Dezember 2022, Berlin
  • Toni Morrison: „Nobelpreisrede“, 7. Dezember 1993, Stockholm
  • Gast: Daniel Wisser (Schriftsteller)

Schauspiel: Nina C. Gabriel, Murali Perumal

Folge 4, Mi 29.3. (19:30)

„REDEN! – Frei TRÄUMEN“

  • Max Reinhardt: „Rede über den Schauspieler“, Februar 1928, Columbia University, New York
  • Ingeborg Bachmann: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“, März 1959, Bonn
  • Wolfram Lotz: „Rede zum unmöglichen Theater“, 2009, urspr. als Blogbeitrag veröffentlicht
  • Gast: Helga Rabl-Stadler (Kulturmanagerin)

Schauspiel: Kirstin SchwabMartin Schwanda

© Ingeborg Bachmann „Gedichte, Erzählungen, Hörspiel, Essays.“ Mit freundlicher Genehmigung der Piper Verlag GmbH, München

© Wolfram Lotz „Rede zum unmöglichen Theater“. Rechte mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

TEAM:

Regie und Moderation: Anna Maria Krassnigg

Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer
Maske: Henriette Zwölfer
Licht: Lukas Kaltenbäck

Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.

DAUER:

ca. 1 Stunde 45 Minuten, keine Pause

SPIELORT:

Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27
2700 Wiener Neustadt

TICKETPREISE:

Kategorie A: € 35
Kategorie B: € 29
U25-Ticket: € 5 (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.

Alle Preisangaben inkl. USt.