wortwiege Theaterfestival 2024

MEDEA – Alles Gegenwart

Dramatisches Gedicht von Franz Grillparzer / wortwiege

MEDEA-B587-(c)-Julia-Kampichler

»Die ganze Welt verwünsche mich — nur du nicht!«

Nach jahrelanger Seereise lagern Medea, Jason und ihre beiden Söhne vor Korinth. König Kreon gewährt Asyl, bietet Jason, dem Griechen, sogar die Hand seiner Tochter, wenn dieser bereit sei, Medea — die gefährlich Andere — zu verstoßen. Verraten von dem Mann, für den sie die Heimat, Kolchis, verlassen und den Tod ihrer königlichen Familie auf ihr Gewissen genommen hat, verzweifelt durch die komplette Entfremdung von den Söhnen, voller Befürchtungen für deren Zukunft, entschließt sie sich zur undenkbaren Tat.

wortwiege zeigt Grillparzers „dramatisches Gedicht“ um eine ausweglose Liebe aus der Perspektive Medeas, in deren taghellem Bewusstsein sich die traumatischen Geschehnisse um Schuld, Vertreibung und Verlustangst bildhaft gestalten. Grillparzers messerscharfe Analyse der traum-artigen und dennoch psycho-logischen Verarbeitungsmechanismen von allem, was „menschliche Kraft übersteigt“, stehen dabei im Mittelpunkt.

»Überzeugende Premiere beim Festival „Wortwiege“ in den Kasematten: Anna Maria Krassnigg inszeniert Grillparzers „Medea“ als Scheidungsdrama mit Abgründen. [..] dass Jason und Medea mehr bindet als gemeinsame Freveltaten, deutet Grillparzer nur an; und es macht eine gute „Medea“-Inszenierung aus, dass sie diese Andeutungen subtil – in diesem groben Setting! herausarbeitet. Anna Maria Krassnigg ist in den – höhlenartigen, sich somit für Seelendramen bestens eignenden – Kasematten von Wiener Neustadt eine gute Inszenierung geglückt. Sie hat Grillparzers Sprache sachte modernisiert, lässt ihr aber ihre erstaunliche Direktheit: „Du nahmst mich, wie ich war, behalt mich, wie ich bin“, sagt Medea einmal zu Jason. Was für eine jambische Wucht!« (Die Presse)

»Nachhaltiger Beifall für das intensiv spielende Ensemble und die stringente Inszenierung von „wortwiege“-Leiterin Anna Maria Krassnigg. [..] Alles Gegenwart, und doch bleibt Krassnigg meist am Original, lässt den Text mit stupender Selbstverständlichkeit sprechen und meidet damit wohltuend jeglichen Anflug von deklamatorischem Pathos. Auf diese Weise ersteht ein psychologisch nachvollziehbares, analytisches Kammerspiel, getragen von einem feinen Netz aus subtilen Zwischentönen, beredtem Schweigen und klugen Details. [..] In der Titelrolle der psychisch verletzten, verstoßenen Gattin bringt Nina C. Gabriel genau jene Nuancen ein, die der Fassungslosigkeit und letztlich verzweifelten Wut einer Frau entsprechen, der man alles wegnimmt. [..] Ein dichter Abend.« (Salzburger Nachrichten / APA)

»…fulminantest vom Ensemble gespielt. Nina C. Gabriel [..] taucht in jede einzelne Emotion mit unglaublicher Verve ein [..] An ihrer Seite spielt Jens Ole Schmieder atemberaubend Jason [..] Mit Peter Scholz konnte Krassnigg ein langjähriges Mitglied der Josefstadt verpflichten und landete damit einen weiteren Volltreffer. [..] Sein Spiel ist so provokant, dass man ihn am liebsten in jeder einzelnen Szene barsch zur Rede stellen möchte [..] Nur seine Tochter Kreusa – die von Saskia Klar höchst facettenreich dargestellt wird – kann ihm mit Rippenstößen Einhalt gebieten.« (European Cultural News)

»Krassnigg gelingt mit ihrer verdichteten, stimmig aufbereiteten Variante die Konzentration auf Liebe und Trennung. Mit ihrem Wortwiege-Festival verwandelt sie die Wiener Neustädter Kasematten in eine Zauberschloss-Theaterwelt« (Kronen Zeitung)

SCHAUSPIEL:

Nina C. Gabriel
Saskia Klar
Jens Ole Schmieder
Peter Scholz
Nico Dorigatti
(im Film)
Flavio Schily (im Film)

TEAM:

Regie: Anna Maria Krassnigg
Bühne: Andreas Lungenschmid
Kostüme: Antoaneta Stereva
Maske: Henriette Zwölfer
Musik & Film: Christian Mair
Kunstobjekt „Vlies“: Evelyn Wallner Papadopoulou
Licht: Lukas Kaltenbäck
Regieassistenz, Ausstattungsassistenz: Julia Kampichler
Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer

Text: Franz Grillparzer
Fassung: wortwiege

Eine Produktion der wortwiege, gefördert durch das Land Niederösterreich und die Stadt Wiener Neustadt.

PREMIERE:

Mi 21. Februar 2024 (19:30)*

TERMINE:

Mi 21.2.* (19:30) · Sa 24.2.* (19:30) · Do 29.2.* (19:30) · Fr 1.3. (19:30) ·
Sa 9.3.* (15:30) · So 10.3. (15:30) · Do 14.3.* (19:30) · Fr 15.3. (19:30) ·
Mi 20.3.* (19:30) · So 24.3. (15:30)

* Stückeinführungen: Mi 21.2. (19:00) · Sa 24.2. (19:00) · Do 29.2. (19:00) · Sa 9.3. (15:00) · Do 14.3. (19:00) · Mi 20.3. (19:00)

DAUER:

ca. 2 Stunden 30 Minuten, inkl. 1 Pause

SPIELORT:

Kasematten Wiener Neustadt
Bahngasse 27
2700 Wiener Neustadt

TICKETPREISE:

Kategorie A: € 45
Kategorie B: € 38
U25-Ticket: € 10 (bis zum vollendeten 25. Lebensjahr)
Ermäßigungen siehe hier.

Alle Preisangaben inkl. USt.